Nur jede fünfte Mutter kann in Graz Vollzeit arbeiten, in Wien fast jede zweite
„Frauenpolitik darf nicht nur am Weltfrauentag Thema sein. Die Versäumnisse der Grazer Stadtregierung schickt Grazer Frauen direkt in die Teilzeitfalle“, sagt der baldige Grazer Gemeinderat & NEOS-Spitzenkandidat Niko Swatek unter Verweis auf den aktuellen Sozialbericht des Sozialministeriums. Der Bericht zeigt ganz deutlich, dass Mütter in der Teilzeitfalle gefangen sind. Demnach ist jede zweite Frau in Österreich Teilzeitbeschäftigt. Auch verdienen zwei Drittel aller Alles Gute! :)Beschäftigten unter 1.500 Euro brutto und sind somit von Armut bedroht. Die Autoren betonen, dass dies in Zusammenhang mit dem schlechten Angebot an Kinderbetreuung steht.
In Graz ist insbesondere die Situation von Müttern noch viel dramatischer: Während in Wien immerhin 41,8 Prozent der Mütter Vollzeit beschäftigt sind, sind es in Graz nur 20,2 Prozent. Zum Vergleich: Selbst in ländlicheren Regionen wie Burgenland, in Kärnten oder in Niederösterreich gibt es einen höheren Anteil von vollzeitbeschäftigten Müttern als in Graz. Besonders gravierend ist, dass der Anteil an nicht berufstätigen Müttern mit 37,6 Prozent fast doppelt so hoch ist wie der Anteil an vollzeitbeschäftigten Frauen. „Dass nur jede fünfte Grazer Mutter einen Vollzeitjob hat, ist ein Armutszeugnis für die Grazer Stadtpolitik. Die Frauenpolitik in Graz ist im vorigen Jahrhundert steckengeblieben“, kritisiert Swatek.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die Kosten für ganztägige Kinderbetreuung sind in Graz oftmals deutlich teurer als in vergleichbaren Städten. Einer dreiköpfigen Familie mit einem vierjährigen Kind und einem Familieneinkommen von 2.500 Euro (Durchschnittseinkommen für Männer in der Steiermark = 2.573 Euro) kostet ein ganztägiger Betreuungsplatz 204,38 Euro monatlich. Würde die gleiche Familie in der Stadt Salzburg leben, würde diese Familie nur 147 Euro zahlen. Die Kosten sind aber nicht der einzige Faktor: Für einen Betreuungsplatz müssen Eltern oft Wege quer durch die Stadt in Kauf nehmen, sodass sich die Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen mit den regulären Arbeitszeiten oft gar nicht vereinbaren lassen.
„Vereinbarkeit von Beruf und Familie existieren in Graz nur auf dem Papier. Frauenpolitik darf nicht nur am Weltfrauentag Einzug in die Grazer Stadtpolitik finden, sondern muss gerade in Bezug auf die bereits genannten gravierenden Versäumnissen, stetig thematisiert werden.“, so Swatek, der konkrete Lösungen fordert:
– Ganztägige Kinderbetreuungsplätze müssen für alle erschwinglich werden
– Eltern sollen einen Anspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz in ihrem unmittelbaren Wohn- oder Arbeitsumfeld bekommen, auch die Öffnungszeiten müssen flexibler gestaltet werden
– Das Betreuungsverhältnis muss bei den unter Dreijährigen auf 1:3 und bei den Drei- bis Sechsjährigen auf 1:6 verbessert werden
„Denn mit dieser Politik schickt die Grazer Stadtregierung viele Frauen in die Armutsfalle, aber auch viele Kinder in den Bildungsnotstand. Die Politik muss endlich begreifen, dass beste Elementarpädagogik die Basis für den späteren Bildungsweg der Kinder ist. Wir müssen die Kinderbetreuungsplätze also nicht nur leistbarer und besser erreichbar machen, sondern endlich auch dafür sorgen, dass die Kindergärten zu Bildungsgärten werden“, so der NEOS-Spitzenkandidat, der auch gleich die Finanzierung aufzeigt: „Halbieren wir die Parteienförderung, kürzen wir die Luxuspensionen der Grazer Beamten und Politiker, machen wir die Verwaltung effizienter – dann bleiben mehr als 20 Millionen Euro jährlich, die wir in wichtige Zukunftsprojekte, wie die Verbesserung der Kinderbetreuung und der Bildung stecken können.“