Sharing Mobility: Sagen wir Feinstaub und Staus den Kampf an!
Graz muss Innovationshauptstadt der Mobilität werden und mit Sharing Mobility und einen Öffi-Ausbau endlich Alternativen zum Auto attraktiv machen!
Ob Fahrrad, Auto, Scooter oder Moped – Sharing Mobility, das Verleihen von Verkehrsmitteln liegt in vielen Metropolen bereits voll im Trend. In Wien werden Elektromopeds über eine App verliehen, während in San Francisco der Verleih von E-Scootern das Stadtbild prägt. Nur in Graz gibt es ein solches Angebot noch nicht.
Dabei bringt die Sharing Mobility viele großartige Möglichkeiten mit sich: von einer Reduzierung des Verkehrs und des Feinstaubs, bis hin zu wirtschaftlicher Entwicklung durch StartUp-Unternehmen. Wir NEOS sehen ‘Nutzen statt Kaufen’ als Leitspruch für die urbane Mobilität der Zukunft.
Um ein solches Angebot zu schaffen, nahm der Grazer Gemeinderat in seiner Juni-Sitzung einstimmig den Antrag des NEOS-Gemeinderats Swatek an, in dem dieser fordert, dass Rahmenbedingungen für das Anbieten von Sharing Mobility Services in Graz ausgearbeitet werden und auf Grundlage deren, anschließend Start-Ups aktiv nach Graz eingeladen werden sollen, damit diese ihre Sharing Services hier anbieten. Mit der Annahme dieses NEOS-Antrags setzt der Grazer Gemeinderat die ersten wichtige Schritte in Richtung Innovationshauptstadt der Mobilität. Damit gelingt es in Zukunft eine weitere Alternative zum Auto zu schaffen.
Die Sharing Mobility im Alltagscheck
Doch was ist E-Mobility-Sharing?
Der kommerzielle Verleih von Elektro-Fahrzeugen, wie:
- Roller (Scooter),
- Mopeds,
- Fahrräder,
- evtl. Skateboards, etc,
Die geliehenen Fahrzeuge werden dabei nach Gebrauch frei abgestellt, müssen also nicht zu einer bestimmten Andockstelle oder ähnliches gebracht werden. Durch eine Handy-Applikation melden sich die Nutzer_innen einfach an bzw. wieder ab.
Wo und wie ist E-Mobility-Sharing bereits zu finden?
In vielen Metropolen wie Shanghai, San Francisco, Amsterdam, oder auch Wien, gibt es verschiedenste Formen des (E)-Mobility-Sharing. Dabei lässt sich auch eine urbane Trendwende der Mobilität feststellen – anstatt ein Fahrzeug zu kaufen, wird lediglich auf die vorübergehende Nutzung wertgelegt.
Warum ist E-Mobility-Sharing für Graz interessant?
E-Mobility-Sharing kann Graz in vielerlei Hinsicht entlasten:
- geringeres Verkehrs- und Parkplatzaufkommen
- Reduzierung der Luftverschmutzung (Feinstaub!)
- Graz als Innovationsstandort für Start-Ups im Mobilitätsbereich der Zukunft etablieren
Laut einer Studie der Stadt Graz, legen eine Vielzahl an GrazerInnen Alltagsstrecken von bis zu 3 Km oftmals alleine im Auto zurück. Wenn man keine direkte Verbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel hat bzw. nicht in Abhängigkeit dieser stehen will, ist diese Tatsache auch verständlich. Dabei verstehen immer mehr Menschen ein Fahrzeug als Mittel zum Zweck und würden vielleicht gar kein eigenes Auto besitzen, wenn es Alternativen gäbe. E-Mobility-Sharing bietet eine solche Alternative für jene GrazerInnen, die eine unabhängige, kostengünstige und nachhaltige Mobilität wollen.
Was bedeutet E-Mobility-Sharing für NEOS?
E-Mobility-Sharing spiegelt einige Kernwerte der NEOS in folgender Form wider:
- Mobilität ist ein Ausdruck von Freiheit. Selbständige BürgerInnen sollen nicht stets auf Autos und das Netzwerk der öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sein, wenn sie sich innerhalb der Stadt bewegen wollen.
- Sharing Economy liegt stark im Trend, und wird laut ExpertInnen weiter wachsen. In diesem Zusammenhang steht E-Mobility-Sharing für zukunftsorientierte Start-Ups und Innovation ein, welche die Wirtschaft belebt.
- E-Mobility-Sharing ist nachhaltig und trägt besonders durch E-Antriebe zu einer besseren Luftgüte bei.
- E-Mobility-Sharing bietet eine praxisorientierte Lösung, welche den BürgerInnen mehr Freiheiten und Möglichkeiten schaffen kann.
Grundsätzlich lautet die Einstellung der NEOS dabei: „Nutzen statt kaufen!“; Den BürgerInnen sollen vernünftige Alternativen zu teuren, unpraktischen und der Umwelt schadenden Autos durch moderne Mobilität geboten werden.
Daten und Fakten
Eine Studie der Stadt Graz hat das Mobilitätsverhalten der GrazerInnen anhand von Umfragen erhoben. Es zeigte sich, dass kurze Wegstrecken von bis zu 3km zu 29% mit dem Auto (MIV: Motorisierter Individualverkehr) zurückgelegt werden, wobei AutofahrerInnen dabei sogar etwas langsamer (1km/h) als RadfahrerInnen sind. Strecken von bis zu 5,9km werden zu 52% mit dem Auto bzw. einem persönlichen Fahrzeug zurückgelegt.
E-Mobility-Sharing könnte hier BürgerInnen dazu bewegen, speziell bei kurzen Strecken auf die Verwendung
bzw. den Erwerb eines eigenen Fahrzeugs zu verzichten, was wiederum die Umwelt und das Verkehrsaufkommen reduzieren würde.
Eine 2017 erschienene PwC-Studie zeigt auf, dass die „Share-Economy“ wachsenden Zuspruch gewinnt. Gerade bei jüngeren Generationen in den Städten verstärkt sich die Vorstellung, Leistungen zu nutzen anstatt diverse Anschaffungen zu tätigen.
- 47% der ÖsterreicherInnen nutzten im Jahr 2017 diverse Sharing-Dienste (bspw: Uber, Airbnb, Carsharing, etc.)
- 54 % der Befragten sehen ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis in Sharing-Diensten
- 31 % sind durch den Umweltschutz motiviert, Sharing-Dienste zu nutzen
Der steigenden Nutzung von Sharing-Diensten und ihrem Potential im Mobilitätsbereich Gemäß, scheint sich hier für die Stadt Graz eine großartige Möglichkeit zu ergeben, sich als Innovationsmotor zum Thema nachhaltiger Mobilität zu positionieren.
Die geliehenen Fahrzeuge werden dabei nach Gebrauch frei abgestellt, müssen also nicht zu einer bestimmten Andockstelle oder ähnliches gebracht werden. Durch eine Handy-Applikation melden sich die Nutzer_innen einfach an bzw. wieder ab.
Links zu den Studien:
https://www.graz.at/cms/beitrag/10192604/8032890/Mobilitaetsverhalten.html
https://www.pwc.de/de/digitale-transformation/share-economy-report-2017.pdf